Abends gegen sieben, das Handy klingelt. Ein Redakteur der LVZ ist dran. Ob ich nicht morgen schnell einen Nachruf auf Erasmus Schröter schreiben kann. Kann ich, aber nur deshalb, weil ein Gespräch mit meinem neuen Arbeitgeber gerade abgesagt wurde. Es gibt noch Verzögerungen beim Vertrag. Also liefere ich am nächsten Tag 120 Zeilen ab, pünktlich und exakt. Wie gewohnt in den letzten zehn Jahren. Der vorletzte Text. Den letzten über Frenzy Höhne in der ODP-Galerie hatte ich selbst eingerührt.
Dass ich anfing für die LVZ zu schreiben, war eher Zufall. Ich erwähnte 2011 auf Facebook, dass ich gerade meine letzte Ausstellungsrezension für den Stadtstreicher Chemnitz abgeliefert habe. Da fragte mich Meinhard Michael, ob ich nicht auch in Leipzig mal was schreiben wolle. Gern. Ironie der Geschichte war, das Michael einige Wochen später vom damaligen Chefredakteur geschasst wurde. Das wollte ich nicht, aber ich profitierte davon.
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