Lieblingsort?

Die Anfrage der Betreiberin des Blogs leipzig-leben.de, zum ersten Geburtstag so wie andere Blogger etwas zum Thema „Lieblingsorte in Leipzig“ zu posten, hat mich heftig ins Grübeln gebracht. Was ist mein Lieblingsort? Vielleicht der Clarapark bei schönem Wetter? Der Cospudener See bei noch schönerem Wetter? Die Spinnerei? Die Moritzbastei? Irgend eine Ecke der City? Die Karli? Oder doch lieber die Wiese vor dem Haus, von der ich das Neue Rathaus sehe und trotzdem mehr Ruhe habe als in manchem Dorf? Weiterlesen

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Keep on smiling 2013!

Ich wünsche allen Lesern des Blogs viel Glück im neuen Jahr!

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Achtet auf den Vogel!

Dass es zwei Leipziger Maler sind, welche die beiden wichtigsten Räume des Chemnitzer Rathauses mit großformatigen Gemälden schmücken durften bzw. dürfen, mag ein Zufall sein. Als 1910 Max Klinger vom Geheimen Kommerzienrat Hermann Vogel mit einem Bild für den Stadtverordnetensaal beauftragt wurde, gehörte er zu den berühmtesten deutschen Künstlern dieser Zeit. Gleiches kann man heute von Neo Rauch behaupten. Das Umfeld ist dennoch etwas anders.

Neo Rauch, Die Abwägung, 2012, Öl auf Leinwand, 177 x 352 cm
Kunstsammlungen Chemnitz, Foto: Uwe Walter, Berlin
© By courtesy of Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin und David
Zwirner, New York/London / VG Bild-Kunst, Bonn 2012

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Zugunsten des Verdünnens von Tusche

Mariani hat seine Wohnung im 18. Stock eines Plattenbaus im Lyoner Vorort Voracieux-les-Bredins ausgebaut. Sandsäcke verdecken die Fenster; das Material hochzuschaffen war richtige Schufterei. Durch die kleinen Öffnungen kann er, gemeinsam mit seinen jungen Kumpanen, ausgerüstet mit Maschinenpistole oder Sniper-Gewehr den Parkplatz und dessen Umgebung unter Kontrolle halten. Der alte Mariani leitet trotz seines italienisch klingenden Namens die SIFF, eine Bürgerwehr, die für die Dominanz der reinen Franzosen gegenüber den Eingebürgerten kämpft. Weiterlesen

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Die Geschichte eines blauen Regenmantels

Zu den ganz Großen der populären Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört er ohne Zweifel. Dafür sprechen die Verkaufszahlen all seiner Alben. Wirklich? In den USA, seiner Wahlheimat und Angelpunkt des internationalen Musikgeschäfts, kam der Kanadier Leonard Cohen über Jahrzehnte nicht in vordere Chart-Ränge. Ein Album gar erschien weltweit, in den Vereinigten Staaten aber erst Jahre später. Weiterlesen

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Die Alternativen der Identitären

Nicht ganz leicht haben es die deutschen Superkonservativen, für welche die CDU/CSU ein neomarxistischer Zirkel ist und die FAZ ein linkes Wurstblatt. Da sie andererseits nicht mit der NPD verwechselt werden wollen, mit den Freien Kameraden erst recht nicht, suchen sie immer wieder nach ihrer Identität. Traditionell werden diese sich intellektuell gebenden Reaktionäre als Neue Rechte bezeichnet. Da dieser Begriff nun aber schon seit Jahrzehnten kursiert, so neu also nicht ist, und die Akteure mit dem vom Marxisten Antonio Gramsci entlehnten Ziel der kulturellen Hegemonie im vorpolitischen Raum seitdem keinen Schritt voran gekommen sind, muss ein neues Etikett her. So wurden erst vor kurzem die Alternativen Rechten geboren. Worin ihre Alternative besteht, wird nicht sonderlich genau erklärt. Aber wie agiert werden soll, ist klar: Die Alternative Rechte setzt auf kreative Nonkonformisten, die sich durch Eigeninitiative auszeichnen. Zusammen mit ihnen trägt die Alternative Rechte dazu bei, daß in den nächsten Jahren viele alternativ-​rechte Jugend– und Kulturprojekte entstehen: Szene-​Cafés, Internetradios, Autorenfilmkollektive, Bands, denen es gelingt, unser Lebensgefühl einzufangen; vielleicht kleine Schmieden für die richtige Bild– und Symbolsprache. Weiterlesen

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Höchstkultur

Chemnitz macht sich einen bunten …. äh, Schornstein. Dieser ist mit 301,80 Metern immerhin das höchste Bauwerk Sachsens und nun auch das höchste Kunstwerk des Freistaates. Kein Geringerer als Daniel Buren hat die Esse eingefärbt. Zwar wird er nicht persönlich auf einer wackligern Leiter gestanden haben, den Pinsel in der Hand. Doch für das Wedeln mit dem RAL-Fächer wird er wohl auch ein paar Euro Aufwandsentschädigung erhalten haben. Und die Stadt hat einen Grund mehr, sich als Kunststadt zu feiern, auch wenn man die Zahl der nennenswerten Künstler unter 50 an einer Hand abzählen kann.

Was aber will uns der Künstler nun sagen? Ich bin mit dem Versuch einer Hermeneutik gescheitert. Interpretierbar ist noch das Himmelblau, Farbe des Chemnitzer Fußballclubs. Je nach Betrachtungsweise ist es im zweiten oder vierten Feld angesiedelt. Angesichts des gegenwärtigen Drittligastatus des Clubs kann man diese Platzierung opti- oder pessimistisch deuten. Klar ist auch das warme Kadmiumgelb ganz oben. Das steht für die strahlende Zukunft der Stadt. Aber Orange? Weder hat Chemnitz Beziehungen zum holländischen Königshaus, noch zur südfranzösischen Stadt Orange oder dem kalifornischen Orange County. Und Lila? Soll das die Neigung der Chemnitzer zum Extravaganten, Gewagten, Unkonventionellen symbolisieren? Ich bin ratlos. Doch künftige Generationen von Studenten der Kunstgeschichte brauchen ja auch noch Stoff für Magisterarbeiten. Da wird dann Klarheit geschaffen.

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Wozu eine Poetik?

Nicht nur in der Poetry Slam-Szene erregt derzeit ein Artikel von Boris Preckwitz in der Süddeutschen Zeitung die Gemüter. Wenn etwa der Sächsische Literaturrat auf Facebook postet: „bemerkenswerter Beitrag“ klingt das so wie Wir wussten doch schon immer, dass sowas nichts mit Literatur zu tun hat! Nun kann man dem Autor keinesfalls vorwerfen, keine Ahnung von der Sache zu haben. Preckwitz gehörte zu den ersten Rampensäuen im deutschsprachigen Raum. Weiterlesen

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Panisch angehauchtes Zwischenfazit

Angenommen, mich rammt morgen eine tieffliegende Cessna, oder erstmals überspringt ein Computervirus die Artenbarriere und befällt mich. Dann wäre es eigentlich schade, wenn von meinem seit drei Jahren verfolgten Projekt nicht mehr als eine Sammlung von Exzerpten und Notizen bleibt. Nach verschiedenen anderen Arbeitstiteln lautet die Überschrift unterdessen: „Auf der Suche nach dem Begriff der Moderne. Ein Bildungsroman.“ Angesichts erwähnter Risiken sollte ich mal ein knappes Fazit ziehen. Weiterlesen

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lemmingiade

Kuhlio treibt ungeschützten Verkehr

vor sich her, die Karli entlang,

adoptiert 1en Kleinwagen mit 1er 1-Oiro-Dublette.

Qualität ganz oben, Preis siehe unten.

Doch auch 1 abgründig Lemming kommt manchmal all1

an die Kasse von Aldi Ostwest, stellt brav sich an, an, an, an.

Träumt doch Conni, die Fee der bar codierten Wochenaction –

geboren im Zeichen des fünfkantigen Inbusschlüssel mit

passendem Gewinde am Steißbein –

von einem Volkshöchstschulkurs in Komposition

beglückender Scannergeräusche ad libido. In

der kuhlen Truhe (sanft) aber gibts immer hin

und her Eis zu eckligen Bällen formbar.

Was fürne Schlacht! Fatsch! Rückschlag!

Connis Kreuz wird von 6/8 Hundertschaft Poliz gerubbelt,

abgeklatscht von 6,5 Ab- und zugeordneten.

Kuhlios Kleinwagen spuckt wieder aus 1 Drachme.

Son Glück. Am Fotomaten nebenher großer Andrang.

 

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