Ich bin wütend. Am vergangenen Mittwoch war Voreröffnung des Konsum-Marktes im Westwerk. In der Nacht wurden da 52 Scheiben eingeschlagen. Am ersten Tag des offiziellen Betriebs bewarfen sogenannte Punks einen Kassierer mit Kartoffeln, waren aber wohl schon zu besoffen, ihn zu treffen. Das alles läuft unter dem Label „Kampf gegen die Gentrifizierung“. Offensichtlich wurden Fabrikarbeiter, die bisher in der Halle hausten, zwangsvertieben. Was für ein Schnulli.
Nach Ende der Produktion stand die heute als Westwerk bezeichnete Armaturen-Gießerei etwa zehn Jahre leer. Dann wurden mit diversen Nutzern, darunter Künstler, Mietverträge zu günstigen Konditionen abgeschlossen. 2017 begann die Sanierung, zeitgleich die Proteste gegen diese „Gentrifizierung“. Zur Erinnerung: Der Begriff bezeichnet die Verdrängung einer angestammten Bevölkerung aus einem Stadtgebiet, das „hip“ geworden ist. Im Westwerk gab es keine Stammmieter, die vertrieben wurden. Nur Zwischennnutzer, die selbst dazu beigetragen haben, die Umgebung „hip“ zu machen. Das soll kein Vorwurf sein, nur eine Feststellung. Weiterlesen