escehaeriefte

Aufenthaltszeiten im Bahnhof haben etwas tückisches an sich – ich werde zum Besuch der dortigen Buch- und Zeitschriftenhandlung verleitet. Und ab und zu stoße ich dann auf einen Titel, den ich noch nie gesehen habe. Escehaeriefte zum Beispiel. Kein Wunder, es ist ja auch die erste Ausgabe der Zeitschrift. Trotz des nicht ganz bescheidenen Preises habe ich mich zum Kauf animieren lassen. Man muss nicht erst darüber grübeln, wie sich der Name aussprechen lässt. Weiterlesen

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Kardiologisch

Da sich immer wieder mal jemand vom Suchmaschinen-Eintrag positive Gedichte auf meine Seite verirrt und dann vermutlich sehr enttäuscht die kooperativen Versuche von Udo Tiffert und mir in dieser Richtung zur Kenntnis genommen hat, wusste ich nun meinen Drang nicht mehr zu zügeln, wie solche Werke denn tatsächlich aussehen könnten. Ist gar nicht so schwer. Besonders ergiebig ist die Seite Herzpoetin. Auch optisch finde ich das Teil sehr gelungen. Da weiß man, was man hat. Oder eben nicht, wie in meinem Falle. Herz.

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Happy broodsday

Sicherlich ist es nur ein simpler Buchstabendreher, aber gut geeignet für Assoziationen. Ziemlich lange habe ich nicht in den Blog reingesehn, den Clemens Meyer ausgerechnet bei der FAZ betreibt. Allzu produktiv ist er da aber auch nicht. Der letzte Eintrag stammt vom 19. Juni. Und ebenda lese ich etwas vom Gebrutstagsbesuch der Kanzlerin in der Leipziger Baumwollspinnerei.

Wie ist denn die Brut geraten, Frau Merkel? Ganz brüterlich. Die Bauwollspinnerei ist ja ohnehin so was wie ein Schneller Brüter für die Neue Leipziger Schule, und Judy Lybke die Glucke inmitten des ganzen Rauchs.

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Die letzte Schlacht gewinnen wir

Werft die Manuskripte weg, werte Schauspieler, denn die letzte Schlacht gewinnen wir. Die Idee ist wohl , soweit ich weiß, vor einigen Jahren mal in München geboren worden. „Dead or alive“ nennt sich das Format, bei dem lebende Slammer eigene Texte vortragen, professionelle Schauspieler mit dem reichhaltigen Erbe nicht mehr ganz so Lebendiger der Weltliteratur gegenhalten. In Leipzig läuft es etwas anders ab. Auch die Schauspieler lesen selbst produzierte Ergüsse. Sind also lebendig. Zumindest zu Beginn der Veranstaltung. Morgen geht „Die letzte Schlacht“ im Sommertheater an der Galopprennbahn ab 21 Uhr über die Bretter. Zieht euch warm an, liebe Mimen.

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Mit kleinen Tippfehlern

Es geht bei dieser Tippgemeinschaft nicht um das kollektive wöchentliche Wetten auf bestimmte Zahlen. Obwohl auch hier Nieten, Volltreffer und solche knapp daneben dabei sind. Es handelt sich um das  gemeinsame Einwirken auf Tastaturen zwecks Erstellung literarischer Endprodukte, welches laut Vorwort zuweilen nachts im Computerraum des Deutschen Literaturinstituts Leipzig stattfindet. Häufiger wird es wohl im nahen Clarapark per Laptop passieren oder eben im eigenen WG-Kämmerlein der Südvorstadt. Weiterlesen

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Endkampf

Ein albernes deutsches Liedchen behauptet: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Das wurde lange vor Erfindung der Weblogs geschrieben. Denn auch hier gibt es Frontend und Backend, wie ich bei der Einrichtung meines Blogs vor fast einem Jahr erfahren musste. Als Freund der deutschen Sprache würde ich nun Backend vorläufig als „das Hinterletzte“ übersetzen. Aber Frontend? Kann man dafür Friedensschluss sagen? Das wäre zu schön.

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Happy End zum Sommerende

Mit der Ausstellung von Arbeiten der fünf Gastkünstler geht die Chemnitzer Sommerakademie zu Ende. Was da Katrin Walschek (Köln), Uta Pütz (Freiburg) , Ünsal Öksüz (Berlin), Endi Paredes und Armando Ruiz (beide aus Venezuela angereist) in den letzten zwei Monaten produziert haben und jetzt zeigen (bis zum 28. 8. täglich 16 bis 20 Uhr) ist hochinteressant. Etwas überraschend war auch, dass gestern abend trotz Gewittergüssen rund sechzig Gäste zur Vernissage kamen. Auch als dann zum späteren Abend noch zwei Filme und ein Hörspiel, alles Produkte der Sommerakademie-Workshops, aufgeführt wurden, war die „Reitbahn-Lounge“ ebenfalls überfüllt. Geht doch. Nun müssten nur die politisch Verantwortlichen noch begreifen, dass es sogar in Chemnitz Potenziale für urbanes Leben gibt, dann könnte man wirklich von einem Happy End sprechen.

Plastiken von Endi Paredes.

Plastiken von Endi Paredes.

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Heißer Tag im August

Wie das Wetter war, weiß ich nicht mehr. Heiß wurde er aber, dieser 20. August. Ich war mit den Eltern in Spindlermühl, Riesengebirge. Am frühen Morgen wurde über Lautsprecher auf dem Campingplatz die tschechische Nationalhymne gespielt. Kein gutes Zeichen. Der freundliche Kellner in einem Restaurant im Zentrum des Ortes, wo wir mehrfach gegessen hatten, erklärte uns, wo noch Benzin frei verkauft wird. Aber auch erst nach stundenlangem Anstehn. Dann die Rückfahrt. Weit ist es nicht vom Riesengebirge in die Oberlausitz, eigentlich nicht mehr als zwei Autostunden. Doch es gab Bäume, quer über die Straße gefällt. Und zerstörte oder umgedrehte Wegweiser. In Liberec stand ein Panzer auf dem Marktplatz, ein Haus brannte. Grenzkontrollen fanden auf tschechischer Seite nicht statt. Generalstreik.

Die Ferien dauerten noch eine Woche, im Ferienlager besuchten wir die an der Grenze stehenden NVA-Truppen. Sie waren nicht mit einmarschiert. Wir brachten den Friedensschützern Blumen. Eine Klassenkameradin hatte Geburtstag, feierte ihn aber bei einer Freundin, weil ihr eigenes Elternhaus schon im Sperrgebiet lag.

Am ersten Schultag fragte die Klassenlehrerin, was denn so alles passiert sei. Ich hatte keine Antwort. Zwar war ich Zeuge eines weltgeschichtlich bedeutsamen Ereignisses geworden, begriffen hatte ich davon mit meinen sieben Jahren aber nichts.

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Rennbahn mit Hindernissen

Drei Tage Livelyrix-Literaturfest auf der Galopprennbahn Scheibenholz in Leipzig liegen hinter uns. Drei heiße Tage – nicht nur wegen des Wetters. Besonders heftig wurde es am Samstag abend beim Slam, wo mehr als 200 Gäste den zwei Poetinnen und acht Poeten zuhörten. Sieger wurde schließlich Florian Cieslik aus Köln mit ironischen Versen. Auch am Freitag zum Songslam waren schon reichlich hundert Leute zusammengeströmt. Verhaltener ging es Sonntag zu, das deftige Wetter mag gleichermaßen schuld sein wie das üppige Konkurrenzangebot in der ganzen Stadt. Da mussten leider manche hochkarätigen Autoren und Musiker vor fast leeren Rängen auftreten, vor allem am Nachmittag. Für das nächste Jahr ist also zu überlegen, ob man gleich erst abends beginnt, wenn es kühler ist und nur noch die Texte und Sounds für Hitze sorgen. Aber vielleicht regnet es 2010 an jedem Sommerwochenende? Das ist das Problem bei Freiluftveranstaltungen. Nie weiß man …

livelyrix-literaturfest galopprennbahn scheibenholz

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Livelyrix-Literaturfest startet heute

Mit einem Songslam startet heute abend (20 Uhr) das Livelyrix-Literaturfest auf der Galopprennbahn Scheibenholz Leipzig. Morgen geht es ab 14 Uhr mit üppigem Programm weiter. Alle Infos unter www.livelyrix.de oder www. sommertheater-leipzig.de.

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