Dass das Cover in Schwarzrotgold gehalten ist, überrascht nicht sonderlich. Das D im Titel “Recherche D” steht aber nicht für Deutschland, sondern für Dresden, Sitz der rechten “Denkfabrik für Wirtschaftskultur”. Auf der Rückseite stehen Floskeln ohne Gebrauchswert. “Inhalte statt Marketing” etwa, oder “Gemeinschaft statt Anonymität”.
Warum aber braucht es ein straff rechtes Wirtschaftsmagazin? Dass es bei den “Patrioten” Nachholebedarf in Sachen Wirtschaftspolitik gibt, mag stimmen. “Deshalb werden wir uns publizistisch, politisch und in beratender Funktion für die Bewahrung des historisch Gewachsenen und die Erarbeitung von theoretischen und praktischen Alternativen zum Globalismus einsetzen.” Schon in diesem Satz steckt ein fundamentaler Widerspruch. Auch der Globalismus ist etwas “historisch Gewachsenes”, und das nicht erst in den letzten zwanzig Jahren. Im Editorial schiebt Chefredakteur Felix Menzel, auch als Chef der “Blauen Narzisse” bekannt, konkretere Ansprüche nach: “Wir wollen damit ökologischer als die Grünen sein, sozialer als die SPD, konservativer als die CDU, freiheitlicher als die FDP und alternativer als die AfD.” Nur linker als Sahra Wagenknecht will er nicht sein. Das beruhigt ein kleines bisschen. Weiterlesen
- Ein privates Blog von Jens Kassner zu Kunst, Literatur, Politik, Alltag und anderen Themen
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