KLP 2

Wieder vierzig Seiten geschafft. Zeit für eine Auswertung. Die Beiträge in dieser Kategorie, also meiner Pynchon-Lektüre, werden nun nur noch mit der Überschrift KLP und der aktuellen Durchnummerierung erscheinen. Weiterlesen

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Jetzt geht´s los

Die öffentliche Ankündigung baut einen inneren Druck auf. Nun muss ich durch. Unterdessen bin ich mit Pynchon auf Seite 45 angekommen, ausreichend also für ein erstes Exzerpt. Eigentlich war ich schon am Donnerstag so weit, aber dann sind eben andere Sachen dazwischen gekommen, unter anderem gestern abend der Poetry Slam im Jenaer Kassablanca, der wie immer dort beeindruckend war (356 Besucher!).

Mit Thomas Pynchon hatte ich erste Berührungen in den Achtzigern, als mir das kleine Bändchen „Die Versteigerung von No. 49“ in die Hände kam. Und dann erwarb ich das von der Stadtbibliothek Chemnitz ausgesonderte grandiose Werk „V“ für drei Mark. Nun also ein spätes Wiedersehen mit „Gegen den Tag“. Weiterlesen

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Auf Lorbeer ausruhn

Bevor ich zur angedrohten umfangreichen (wenn auch vielleicht nicht ganz so schweren) Literaturanalyse schreite, zunächst eine ganz anders geartete Marginalie.

Auf dem Fensterbrett unseres Schlafzimmers kämpft gerade eine Lorbeerpflanze ums Überleben. Normalerweise steht sie auf dem Balkon, jetzt eben im Winterquartier. Da das Zimmer aber nach meinem allnächtlichen Geschnarche morgens erst mal gelüftet werden muss, hat die Pflanze wohl die kürzlich erlebte Kälteperiode nicht so ganz heil überstanden. Jedenfalls habe ich mir nun, besorgt um die Zukunft des für einen Autoren nicht ganz metaphernfreien Gewächses erstmals das kleine Plastikschildchen angesehen, welches daneben in der Erde steckt. Zunächst wurde mir schlagartig klar, woher das Wort Laureat kommt, also die Bezeichnung für jemanden, dem der Lorbeer auf den Kopf oder sonstwohin gesteckt wird.

Als nächstes aber muss ich die landläufige Vorstellung, fast jeder Holländer könne besser Deutsch als der durchschnittliche Bayer oder Schwabe, etwas entzaubern. Zumindest für die Mitarbeiter der Pflanzenindustrie scheint das nicht zuzutreffen:

Eigentlich finde ich es gar nicht so schlecht, dass auch Pflanzen dekorative Interessen haben können und dann sogar noch dankbar sind, gekocht zu werden. Aber dass sie der Grund des Suppengrüne sind, erscheint schon fragwürdiger. Und dann sogar für Schlechtes Ragout schuldig gesprochen zu werden! Möglicherweise soll es in Wirklichkeit „Schlächterragout“ heißen, welches in manchen Asia-Bistros auch als Bauerngeschnetzeltes á la Pol Pot bezeichnet wird? Braucht man dafür wirklich Lorbeer?

Ich hoffe nun, dass ich nach meinem Förderpreis beim Zentralen Poetenseminar Schwerin 1986 nie wieder literarischer Laureat werde. Es gibt doch Grenzen des guten Geschmacks.

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Kassner liest Pynchon

Jochen Schmidt hat es vorgemacht, bei der Lesemaschine ist es zum Prinzip geworden – die öffentliche Teilhabe an der Lektüre eines Buches. Jetzt mach ich mit.

Das Buch muss ziemlich dick sein, dachte ich mir, damit sich die Blog-Einträge über eine ernst zu nehmende Zeitspanne hinziehen. So fiel meine Wahl auf Thomas Pynchons neuestes Werk „Gegen den Tag“. Das hat 1596 Seiten. Ist doch was.

Eigentlich habe ich den Wälzer schon seit Wochen in einer Leipziger Buchhandlung umkreist. Dass ich ihn nun erwarb, ist einer simplen Tatsache zu verdanken. Noch länger nämlich schiebe ich die Abrechnung der Umsatzsteuer für das Jahr 2008 vor mir her in Erwartung grausiger Beträge. Da ich mir aber die Maxime der Bundesregierung zu eigen gemacht habe – mehr ausgeben als einnehmen – war ich nach Lektüre der letzen Spalte in der nun endlich erstellten OpenOffice-Calc-Tabelle angenehm überrascht. Das Finanzamt hat mir was auszuzahlen. Also rein in den Buchladen und den Schmöker erwerben. Wieder eine abrechenbare Ausgabe. Die erfolgreiche Finanzpolitik muss doch fortgesetzt werden.

Wann nun das erste Exzerpt erscheint, will ich nicht versprechen. Den Zwang wie bei Jochen Schmidt, täglich zwanzig Seiten zu konsumieren, will ich mir nicht auferlegen. Auch weiß ich nicht, ob ich Vorlagen wie „Verlorene Praxis“ oder „Unklares Inventar“ von Schmidt übernehme. Vielleicht hat er das ja auch zum Gebrauchsmusterschutz angemeldet. Mal nachfragen. Doch erst einmal fange ich nur an zu lesen.

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Schwere Geburt

Das war nun wirklich nicht einfach. Seit etwa zwei Monaten liegt „Lyrik von JETZT zwei“ auf dem Tisch und ich habe auch immer wieder darin gelesen. Doch um mich zu einer Rezension durchzuringen war ein sehr langer Anlauf notwendig.

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Kleines Outing

Vor wenigen Tagen hatte ich noch die grandiose Idee, ein „Atelier für Ortografie“ (oder auch Orthographie) zu eröffnen. Nun tippe ich, wie häufig, in die Adresszeile des Brausers wetter.de ein, um zu erfahren, wie sich die Meteorologen die nächsten Tage vorstellen. Dann aber lese ich:

Hier entsteht demnächst das große deutsche Legasthenikerportal.

… wenn Sie das Wetter suchen, sind Sie hier richtig.

Tja, ich hatte eben „weter“ geschrieben. So geht das, würde Kurt Vonnegut in „Schlachthof 5“ lakonisch mitteilen. Peinlich.

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Neues zur Bankenkrise II

(Wer den ersten Teil sucht: hier war das.) Um seit etwa zehn Jahren erstmals wieder auf Skiern zu stehen, sind wir übers Wochenende in meinen oberlausitzer Herkunftsort Wehrsdorf gefahren. Im wunderbar verschneiten Wald holte uns dann doch die Weltpolitik ein. Doch ausnahmsweise mit etwas Positivem. Die Dorfmenschen sind ja grundsätzlich recht pragmatisch veranlagt und neigen nicht so zu Höhenflügen. Deshalb konnten wir feststellen: Die Wehrsdorfer Bank ist völlig stabil und krisensicher, nicht so wie die Dresdner Bank. Das beruhigt.

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Keine Erleuchtung

Was bitte ist den ein Akkuko? Und wieso gibt es eine Pflicht dafür? Beim Durchsehn der Ausleihliste der Medienwerkstatt Leipzig stieß ich auf diese Akkukopflicht. Vielleicht ist es aber auch ein Akku-Kopflicht. Doch was ist das nun wieder? Meine Akkus leuchten nicht am Kopf und auch nicht an anderen Teilen.

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Gegen den Trend: Bahn immer schneller

Im Geiste des lebenslangen Lernens habe ich gestern erfahren, dass es auf der Internetseite der Bahn AG bei Anzeige der gewünschten Zugverbindungen ein Zeichen gibt, das ich zum ersten Mal gesehen habe. Eine kleine tiefblaue Uhr als Symbol. Klickt man sie an, erhält man Informationen zu eventuellen Verspätungen des Zuges. Da ich schon am frühen Morgen drei volle Stunden gebraucht habe, um von Leipzig nach Chemnitz zu kommen, sah ich am Nachmittag erst mal nach, ob denn der Zug zurück überhaupt fährt oder wie viel später. Und da zeigte mir die kleine blaue Uhr die Mitteilung an: „Pünktlich“. Bereits fünf Minuten später war ich im Bahnhof und lese an der Anzeigetafel: ca. 30 Minuten später. Das Internet ist zwar ein sehr schnelles Medium, doch die Bahn ist mit ihren Verspätungsmeldungen noch einen Tick schneller. Dafür kostet die Fahrkarte nun auch 60 Cent mehr. Geschwindigkeit hat ihren Preis.

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Schnee und Schnattern

Ein Tag der Kontraste: Gestern nachmittag sind wir im Clara-Park spaziert. Da war ein Menschengewimmel wie an schönen Sommertagen, ergänzt durch dutzende Schneemänner, -frauen, -tiere aller Größen, von denen viele eine künstlerische Höchstnote verdienten.

Abends dann Slam in Ilses Erika. Das Schneewetter und die gerade noch anhaltenden Ferien der Studies ließen eigentlich vermuten, dass es recht gemächlich zugeht. Doch der Keller war richtig voll. Unter den sieben Beiträgen konnten sich André Herrmann, Tobi Kunze und das spontan gegründete Team „Ey, ist doch schön hier, oder?“ qualifizieren. Es zeigte sich wieder einmal, dass eine hohe Frequenz Geräusche/Minute (Gpm) ein Erfolgsgarant ist. Tobi Kunze aus Hannover gehörte zu den schnellsten Zungen und gewann ganz eindeutig.

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