Pink ist das neue Schwarz …

… sagte gestern eine zum WGT angereiste Österreicherin auf dem Südfriedhof, wo sonst, zu mir. Doch diese Meinung scheint noch nicht ganz mehrheitsfähig zu sein:

Veröffentlicht unter leipzig | 1 Kommentar

Geht schon los

Spätestens beim heutigen Lebensmitteleinkauf bei Aldi wurde mir klar, dass WGT-Zeit ist. Eine dieser düsteren Gestalten habe ich aber auch vorige Woche schon nahe der MB geknipst:

Veröffentlicht unter leipzig | Hinterlasse einen Kommentar

Was mir an diesem Frühling

fehlt, sind die Warnungen vor Waldbrandgefahr.

Veröffentlicht unter alltag | Hinterlasse einen Kommentar

Halbwertpolitik

Bei einer Diskussion im Deutschlandfunk hörte ich gestern, wie ein Journalistin sagte, die Regierung wolle auch ohne Zustimmung des Bundesrates die Atomlaufzeiten verlängern. Da könnte Angela Merkel als Kanzlerin etwas gelingen, was ihr in ihrem früheren Beruf als Physikerin versagt geblieben wäre. Manchmal lohnt der Umstieg in andere Branchen.

Veröffentlicht unter politik, sprache | 1 Kommentar

As time goes by

Auf der Suche nach neuem Lesestoff in der Stadtbibliothek wunderte ich mich zunächst etwas, unter der Regalbezeichnung Zeitgeschichte Jochen Schmidts Roman Müller haut uns raus zu finden. Nicht nur wegen meiner Vorliebe für Schmidts Art von Humor, auch des Titelbildes wegen (Heiner Müller steigt aus einem Gully) lieh ich mir das Buch aus. Nun grübel ich aber, was denn Zeitgeschichte nun eigentlich sein soll. Zeitlose Geschichte ist undenkbar, auch Daniel Bells und Francis´ Fukuyamas Gerede vom Ende der Geschichte ist merklich stiller geworden. Wo aber liegt die Grenze, wenn Geschichte wirklich als erledigt gilt, nicht mehr Zeit ist, die uns nah geht? Vielleicht wenn Denkmäler für ein bestimmtes Ereignis errichtet werden. Hört man aktuelle Debatten, sind also Wende und Beitritt der DDR zum Bundesgebiet derart abgelegt. Somit haben die Bibliothekare Schnidts Buch falsch eingeordnet, handelt es doch genau ich diesen Jahren.

Veröffentlicht unter sprache | Hinterlasse einen Kommentar

Dickes Ding

Ein Künstlerlexikon so ganz ohne Bilder – sieht man vom Umschlag ab -, das überrascht. Klar wird diese Abstinenz aber durch die im Einführungstext des Autors Dietmar Eisold erläuterte Intention des Buches: „Es knüpft an die verdienstvolle Arbeit Hans Vollmers an, dessen Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts hier für einen ausgewiesenen Teil Deutschlands – die SBZ bzw. die DDR – fortgesetzt wird.“ Weiterlesen

Veröffentlicht unter kritik, kunst | Hinterlasse einen Kommentar

Alternativen für Lyriker

Als ich das Wort Enjambement in OpenOffice tippte, erschien darunter eine rote Welle, die üblicherweise anzeigt, dass was nicht korrekt verläuft. Nach den Änderungsvorschlägen sehend bekam ich benannt: Engagement, Etablissement, Bombardement, Abonnement. Sollte das nicht jedem Nachwuchsdichter veranlassen, den Berufswunsch noch mal zu überdenken?

Veröffentlicht unter sprache | Hinterlasse einen Kommentar

Jesus auf der Überholspur

Eine Pressemeldung zu Verkehrsbehinderungen wegen des Jahrestreffens Christlicher Motorradfahrer veranlasste mich nachzusehen, wie denn Gottesfürchtige Gas geben. Auf der Website des Verbandes steht aber nur:
Entdeckt, wie spannend die Bibel auch heute noch sein kann.
Lasst die Seele baumeln – tagsüber in Schräglage von Kurve zu Kurve oder beim Cappuccino auf der Passhöhe, abends beim „Benzin reden“ in einer gemütlichen Unterkunft.

Das mit dem „Seele baumeln lassen“ stammt meines Wissens von Tucholsky. Der war Atheist und seine Passage aus Rheinsberg beginnt mit Wir lagen im Gras und ließen …. Also nichts da von Geschwindigkeitsrausch. Auch ich bin kein Christ, habe aber viele Teile der Bibel gelesen. Nirgendwo konnte ich dort Hinweise auf Benzin, Motorräder oder Cappuccino finden. Zu Schräglagen vielleicht, wenn man das im übertragenen Sinne auffasst. Trotzdem verstehe ich nicht, was christliche Motorradfahrer von üblichen Rasern unterscheidet. Vielleicht der Glaube, nach dem Crash unmittelbar in den Himmel zu kommen?

Veröffentlicht unter alltag | 3 Kommentare

Singing in the Rain

Eigentlich gehöre ich nicht zu den Bloggern, die zu jedem Eintrag einen Song des Tages empfehlen. Aus gegebenem Anlass möchte ich aber an ein in den frühen 1980ern erfolgreiches Lied von Max Werner (hat der auch noch ein anderes gesungen?) erinnern. Es nennt sich Rain in May. Besonders schön sind die Zeilen:

Rain in May wash your worries away
take a dose take off your clothes
feel the soft warm spray of the rain in May.

So werde ich erst einmal eine Dose nehmen, ehe ich mich entkleide.

Veröffentlicht unter noise + voice | Hinterlasse einen Kommentar

Kurzes lang gezogen

Gelesen habe ich die Geschichten, die es in die Endrunde des MDR-Literaturwettbewerbes geschafft haben, in den letzten Jahren fast immer, aber gestern habe ich es nun auch mal geschafft zur Abschlusslesung hinzugehen. Ein Veranstalter wie der MDR kann aus solch einem Anlass natürlich eine große Show von dreieinhalb Stunden machen. So sang also Uschi Brüning vor und nach jedem Redebeitrag ein Lied. Ich frage mich nur, warum zu frischer Literatur solch eine Nachtbar-Musik ausgewählt wird, die auf mich wirkt wie Mineralwasser, dem die Kohlensäure schon vor einiger Zeit entflogen ist. Auch Juli Zeh als Partnerin für die eingestreuten Interviews war wohl nicht ganz die richtige Wahl, denn sie betonte mehrfach, dass sie keine Autorin von Kurzgeschichten ist.

Bei den Lesungen der sieben Finalisten zeigte sich wiedermal, dass ein guter Schreiber nicht immer auch ein guter Performer ist. So kam die Story von Andreas Stichmann, den ich als Autor eigentlich schätze, zu trocken rüber. Bei Leif Randt passte aber alles – Inhalt und Vortrag. So stimmte auch mein Zuschauer-Tipp mit dem Juryentscheid überein, ihm den ersten Platz zu geben. Die Mehrheit der anderen Gäste wählte allerdings Diana Feuerbach, vielleicht aus Lokalpatriotismus, da es die einzige Teilnehmerin aus Sachsen war.

Generell dominierten wieder einmal Texte, die etwas mit Fremden zu tun haben – Ausländer in Deutschland oder Deutsche im Ausland. Auch wenn ich häufig über die Weltferne neuerer Literatur meckere, so eine Häufung ist mir dann doch zu plakativ.

Veröffentlicht unter literatur | Hinterlasse einen Kommentar