As time goes by

Auf der Suche nach neuem Lesestoff in der Stadtbibliothek wunderte ich mich zunächst etwas, unter der Regalbezeichnung Zeitgeschichte Jochen Schmidts Roman Müller haut uns raus zu finden. Nicht nur wegen meiner Vorliebe für Schmidts Art von Humor, auch des Titelbildes wegen (Heiner Müller steigt aus einem Gully) lieh ich mir das Buch aus. Nun grübel ich aber, was denn Zeitgeschichte nun eigentlich sein soll. Zeitlose Geschichte ist undenkbar, auch Daniel Bells und Francis´ Fukuyamas Gerede vom Ende der Geschichte ist merklich stiller geworden. Wo aber liegt die Grenze, wenn Geschichte wirklich als erledigt gilt, nicht mehr Zeit ist, die uns nah geht? Vielleicht wenn Denkmäler für ein bestimmtes Ereignis errichtet werden. Hört man aktuelle Debatten, sind also Wende und Beitritt der DDR zum Bundesgebiet derart abgelegt. Somit haben die Bibliothekare Schnidts Buch falsch eingeordnet, handelt es doch genau ich diesen Jahren.

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