Kunst des Gelddruckens

Angesichts drohender Einschnitte bei der kommunalen Kulturförderung haben die Chemnitzer Politiker eine neue Melkkuh ausgemacht. Nach einem Kolloquium vor zwei Wochen schwärmen alle, die Linkspartei voran, von einer neu zu schaffenden Kulturabgabe. Weimar macht es vor – dort wird seit einigen Jahren für jedes vermietete Hotelzimmer 1 Euro pro Nacht erhoben und auch Eintrittskarten für Kulturereignisse sind mit der Sonderabgabe belegt. Paar Haken hat sie Sache aber. In Weimar ist die Zahl der Übernachtungen pro Einwohner außergewöhnlich hoch, das Modell funktioniert also nicht überall gleich gut. Zudem fließt die Steuer in den allgemeinen Haushalt, muss darum nicht unbedingt zur Kulturförderung verwendet werden. Und schließlich würde dann die ganze Fürsorge der Lokalpolitiker denjenigen Einrichtungen gelten, die überregional Gäste anziehen, während die anderen, die gar nicht solch ein Selbstverständnis haben, als nutzlos gelten können.

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Eine Antwort auf Kunst des Gelddruckens

  1. udo-neiße sagt:

    naja, wenn die meinen daß die künstlerische kreativität nicht unter genug zu essen und bezahlter miete leidet: bedingungsloses grundeinkommen!

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