Sommerfestival in Sichtweite

Am ersten Juliwochenende gibt es in der Distillery das erste Livelyrix-Sommerrfestival Leipzig. Auch wenn es etwas unpersönlich wirkt, gebe ich hier mal die Presseerklärung wieder, hab sie schließlich selbst geschrieben:

Drei Tage Spokenword im Fokus

Ein neues Literaturfestival mit besonderem Zuschnitt

Seit vielen Jahren befördert der in Leipzig und Dresden ansässige Livelyrix e.V. eine spezielle Art von Literatur, die besonders bei jungen Leuten (aber nicht nur diesen) wachsende Popularität besitzt – die sogenannte Spokenword Poetry. Wie es der Name schon ausdrückt, ist dabei die Bühnenperformance der Autoren gleichermaßen wichtig wie der Text selbst, auch wenn die Texte „on stage“ und „on page“ gleichermaßen funktionieren sollen. Poetry Slams und Lesebühnen sind die bekanntesten Formate dieser Szene, Poetry Clips nach Vorbild von Musikvideos sind eine relativ neue Ausdrucksform. Livelyrix ist Organisator der monatlichen Slams und hat 2005 die große Slam-Meisterschaft des deutschsprachigen Raumes ausgerichtet. Mit dem kommenden Sommerfestival soll ein neuer Höhepunkt der Spokenword-Literatur mit überregionaler Ausstrahlung geschaffen werden.

Als Standort wurde der gerade erst fertiggestellte Garten des Clubs Distillery gewählt. Das Sommertheater an der Galopprennbahn Scheibenholz, wo in den letzten Jahren Livelyrix-Veranstaltungen im Freien stattfanden, wurde 2010 wegen der Sanierungsarbeiten der Tribüne abgesagt. In der Distillery finden aber auch schon seit vorigem Herbst die regulären monatlichen Livelyrix-Slams statt. Zudem bietet sich der Vorteil, dass bei schlechtem Wetter die Veranstaltungen ins Innere des Clubs verlegt werden können.

Am Freitag, dem 2. Juli, geht es mit einem XXL-Slam los. Zunächst spielt Jan Koch, ein bekannter Berliner Liedermacher, Songs mit melancholischen bis sarkastischen Texten. Der folgende „featured poet“ ist Spider alias Andreas Krenzke. Er war langjähriges Stammmitglied der Berliner Lesebühne Surfpoeten, jetzt liest er regelmäßig bei LSD – Liebe statt Drogen. Im Verlag Voland & Quist erschien 2006 sein Buch „Im Arbeitslosenpark“.

Der eigentliche Poetry Slam, moderiert von Julius Fischer und Bleu Broode, hat diesmal keine offene Liste, sondern ausschließlich eingeladene Gäste. Zu ihnen gehören Szenegrößen wie Frank Klötgen, Wolf Hogekamp, Udo Tiffert und Khesrau Behrouz, aber auch die Leipziger Nachwuchsautoren André Herrmann und Franziska Wilhelm.

Parallel zum Bühnenprogramm sind auf mehreren Leinwänden im Club Poetry Clips zu sehen. Diese noch junge Kunstform setzt kurze Texte mit filmischen Mitteln um.

Schließlich gibt es noch eine Aftershowparty mit DJs der Distillery.

Ganz Musikalisch ist das Programm am Sonnabend, dem 3. Juli. Die Dresdner Band Nellis Elefant vereint eingängige Musik mit deutschsprachigen Texten und einer ganz besonderen Stimme. Gäste des anschließenden Songslams sind unter anderem Frank Klötgen, Sänger der Band Marilyns Army aus Berlin, und Max Rademann aus Dresden. Wiederum gibt es Poetry Clips zu sehen und eine Aftershowparty mit offenem Ende.

Der Sonntag wird lyrisch, allerdings nicht im Sinne akademisch-elitärer Dichtkunst. Zuerst sind Gauner & Band zu hören. Sie machen zwar Hip Hop und kommen aus Berlin, sind aber das ganze Gegenteil von „aggro“.

Den ersten Kontrast dazu setzen vier starke Frauenstimmen. Pauline Füg, Peh und Lydia Daher gehören zu den bekannten Namen der Spokenword-Literatur, die sie durch ihre spezifische weibliche Sicht- und Ausdrucksweise bereichern. Von Lydia Daher erschien 2008 das Buch „Kein Tamtam für einen Tag“, Pauline Füg war mehrfach Finalistin Finalistin beim Geman Slam. Auch die Leipzigerin Jana Klar hat schon Erfolge vorzuweisen, u.a. als Finalteilnehmerin des Grand Slam of Saxony 2009.

Einen Zahn härter wird es dann wieder mit Rap Poetry von Gauner, Bumillo und Temye Tesfu sowie Beatboxing mit Erni 33, dem deutschen Jugendmeister in dieser Art von rhythmischer Lautmalerei.

Das Livelyrix-Festival wird von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen und der Stadt Leipzig gefördert.

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