Die untadeligen Herren Zschäckel und Jendryschik

Eigentlich wollte ich nicht noch einmal auf Lüpertz, Beethoven und den Quatsch eingehen, der da vor einer Woche zum Teil auf dem Podium im Bildermuseum erzählt wurde. Nur gab es aber im Nachgang zu meinem LVZ-Artikel eine Mail von Volker Zschäckel. Nicht an mich, sondern an Jan Emendörfer, den Chefredakteur der Zeitung. Soweit das den Artikel selbst betrifft, mag es die richtige Adresse sein. Aber wie schon im Januar lässt er sich gegenüber Herrn Emendörfer auch über Äußerungen in meinem privaten Blog aus. Dieser hat ein Impressum, so wie vorgeschrieben. Dort ist nichts davon notiert, dass diese Internetseite in irgendeiner Weise etwas mit der LVZ  zu tun hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, war auch seitens des Schriftstellers Manfred Jendryschik ein Text in meinem eben privaten Blog der Anlass, einen vierseitigen Brief an die Chefetage der LVZ zu schicken.

Ist es allein mangelhafte Medienkompetenz oder auch ein Denken in Kategorien des Obrigkeitsstaates? Eine Behörde legt halt fest, welche Kunst im öffentlichen Raum steht. Und das Zentralorgan der Bezirksleitung reguliert die Meinungsäußerungen dazu. Gelle?

Da Volker Zschäckels Mail nicht an mich gerichtet ist, kann ich nur indirekt zitieren. Es sei eine Lüge meinerseits, dass er in der Diskussion gesagt hätte, es habe nichts gegen die Lüpertz-Plastik. So hat er tatsächlich nicht wörtlich gesagt. Nun in einem Widerruf zu behaupten, er hätte das Gegenteil gesagt, wäre aber auch nicht richtig. Er habe einen untadeligen Ruf wegen seiner Geradlinigkeit, schreibt er. So sieht die Geradlinigkeit aus: „Dass ich natürlich auch eine ganz andere Plastikauffassung habe, das sei unbestritten. Mir ist Wieland Förster auf der einen Seite und Henry Moore auf der anderen Seite näher als die Plastiken von Herrn Professor Lüpertz. … Was mich stört daran, ist eigentlich der Standort. Meine erste Arbeit die ich gemacht habe war im Büro für architekturbezogene Kunst. Da ging es genau darum, Kunst in den öffentlichen Raum, vornehmlich waren es Plastiken, zu bringen. Ich weiß sehr gut, wo man eine Plastik aufstellen sollte, und wo man sie tunlichst nicht aufstellen sollte. Ich finde, der Standort da draußen tut der Plastik von Markus Lüpertz überhaupt nicht gut … ich fänd es zum Beispiel wunderbar, wenn diese Plastik oben dem anderen Beethoven gegenüberstehen würde. Das wäre doch spannend.” Weder er noch Jendryschick hatten die Eier in der Hose, Lüpertz direkt ins Gesicht zu sagen, dass ihm das künstlerische Können fehlt und seine Plastik unzumutbar ist, so wie es vorher geäußert wurde.

Einfacher ist es dann, hinterher über die Lügenpresse zu schimpfen. Nun bezeichne ich mich selbst zwar nicht als untadelig, so eine vorgestrige Formulierung würde mir gar nicht einfallen, aber nach dieser Aktion muss ich Sie mal tadeln, werte Herren Zsckäckel und Jendryschick. Sie lügen! Volker Zschäckel hat bei der Podiumsdiskussion gesagt, ich hätte die Schreiber des Offenen Briefes als fremdenfeindlich bezeichnet. Das ist falsch, ein Beleg dafür wird sich nicht finden lassen. Manfred Jendryschik geht noch weiter: „Ich bin auch hier, weil ich im Februar einen vier Seiten langen Artikel an die LVZ geschickt hatte, der sich wie auch bei Herrn Zschäckel erst mal vorwiegend mit dem Artikel bzw. mit dem persönlichen Blog von Herrn Kassner auseinandersetzte. Dort ist nämlich dann gesagt, dass diese zwölf Protestler also sich auf dem Boden oder sehr nahe der AfD … , und das war insgesamt eine Tonart: Wer sich gegen Lüpertz wendet, ist eigentlich ein Idiot oder …. Es ist eben die selbe Kiste wie sie die AfD hat. Dies meinem Freund Gerhard Kurt Müller und Baldwin Zettl gegenüber ist einfach unverschämt und dreist. ” Zwei Lügen. Das ist unverschämt und dreist.

Ich erwarte eine Korrektur dieser Falschaussagen. An der richtigen Stelle. Also nicht der Redaktion eines beliebigen Mediums gegenüber, sondern genau hier in der Kommentarfunktion. Denn das ist ein privater Blog. Habe ich mich ausreichend verständlich ausgedrückt, dass auch ein Galerist und ein Schriftsteller es verstehen?

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