Twenty Years After

Jetzt wird´s nostalgisch. Am Abend des 12. Juni 1993 stieg in einem Haus an der Dewitzer Straße in Taucha ein psychedelisches Konzert mit Bassgitarre und Orgel, untermalt von Dias eines Punker-Urlaubs in Budapest. Die im Sonntagsanzug erschienenen Nachbarn saßen auf dem dreckigen Teppich und kamen aus dem Grübeln über die Frage Ist das Kunst? nicht heraus. Genau diese Frage aber war Auslöser des unter Namen TAUCHAMENTA stehenden größten Kunstereignisses des Städtchens. Bei einem kollektiven Besuch einer Ausstellung im Grassimuseum – das gerade eine Baustelle war; schwer zu unterscheiden, wo die Kunst aufhörte, das schnöde Leben begann – kam die Idee, den blöden Spruch Das kann ich auch keinen blöden Spruch sein zu lassen. Und wir konnten. Das damals noch leerstehende Haus einer der Beteiligten war die ideale Kulisse.

Am besten konnten es die Leute der Selbsthilfegruppe für psychisch Angeknackste „Das Boot“, die wir in´s Boot geholt hatten.

„Ostdeutscher Freiheitsbaum“ und „G-Punkt in lila“ eines nicht genannt werden Wollenden.


„Gefangen im Kreise“ frei nach Goll und „Kotzender“ frei nach BILD.

Und über allem schwebte „Der Taucha“.

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3 Antworten auf Twenty Years After

  1. apocalypse 2012 moon god sagt:

    Die beste Kunst befand sich noch nie in Privatbesitz und auch nicht in Museen, sondern immer nur in situ (an einem bestimmten Ort): die Höhlenmalereien, die Pyramiden von Gizeh, die Kathedrale von Laon, etc.

    Nur korrupte Kunst ist mobil und kann transportiert werden.

    Das grösste Kunstwerk ist natürlich der Künstler selbst — d.h. ein perfekt jagender Schamane:

    youtube.com/watch?v=XlbCP92XMEM

    Die perfekt ausgebildeten Schamanen und Lisbeth Salanders sind schon längst unterwegs……..

    Oder mit Mark Rothko: bis die dummen korrupten Kunstkäufer das Kotzen kriegen werden…

  2. leipziger sagt:

    Wo bleibt „Kleines Rasenstück, gemäht“?

    Und ist „ins Boot geholt“ die Umschreibung für „vor dem Absaufen gerettet“?

    GvH

  3. admin sagt:

    Wegen des Rasenstückes ist die Urheberrechtslage ausgesprochen vertrackt.
    Und das Boot schwimmt meines Wissens wohl immer noch. Damals war dort aber jemand tätig, der heute in höheren politischen Funtionen funktioniert.

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